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Abgasfeinreinigung

Eine zusätzliche Feinreinigung der Abgase über die Vorgaben der 17. BImSchV. hinaus erfolgt, soweit erforderlich, in der nachgeschalteten Abgasfeinreinigung.

 

Festbettabsorber

Hierfür kommen vor allem Festbetten aus Aktivkohle/Aktivkoks (HOK) oder anderen Adsorbenzien oder die Eindüsung dieser Materialien vor einem zusätzlichen, als Polizeifilter fungierenden filternden Abscheider zum Einsatz.

 

Mit Hilfe der Abgasfeinreinigung werden Restkonzentrationen von SO2/SO3, HCl, Schwermetallen (vor allem Quecksilber), Dioxine und Furane z. T. unter die Nachweisgrenzen erreicht.

 

SCR-Anlage

Wenn die NOX-Werte nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und eine SNCR-Anlage nicht eingesetzt werden kann, können SCR-Anlagen (selectiv-catalytic-reactor) eingesetzt werden. Mit Hilfe entsprechender Katalysatoren und unter Zuhilfenahme von Ammoniak (NH3) wird NOX zu H2O und N2 umgewandelt.

 

Die Abgastemperatur muss je nach eingesetztem Katalysatortyp, SO2/SO3-Gehalt, Abgasfeuchte und gefordertem NOX-Reingaswert auf 180 bis 280°C angehoben werden. Ein typischer Anlagenaufbau ist in Bild 6 dargestellt.

 

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Bild 6: SCR-Anlage [4]

 

Die Katalysatoren bestehen aus dem Trägermaterial TiO, das mit Vanadiumpentoxid (V2O5) dotiert ist. Je höher die Konzentration des als Katalysator eingesetzten V2O5  ist, desto besser und schneller läuft die Reaktion ab. Die Reaktivität des Katalysators bewirkt jedoch gleichzeitig eine Oxidation von SO2 zu SO3. Das entstehende SO3 reagiert mit dem Reduktionsmittel NH3 zu Ammoniumsulfat/ Ammoniumhydrogensulfat.  

 

Um möglichst kompakt bauen und die Reaktion bei niedrigen Temperaturen ablaufen lassen zu können, ist die Konzentration von SO2/SO3 möglichst in Richtung der Nachweisgrenze zu reduzieren. In Abhängigkeit von Abgastemperatur und Abgasfeuchte stellt sich ein Gleichgewicht ein. Ammoniumhydrogensulfat ist ein klebriger Stoff, der sich u. a. im Katalysator anlagert und den Druckverlust über den SCR-Reaktor ansteigen lässt, bis ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlage nicht mehr möglich ist. Der SCR-Reaktor muss daher entweder nach der Außerbetriebname regelmäßig gewaschen oder durch Anhebung der Temperatur vom Ammoniumhydrogen-sulfat befreit werden (Freiheizen).

 

Neben der Reduktion von NOX zu H2O und  N2 werden die im Abgas vorhandene Dioxine und Furane bei entsprechender Fahrweise durch Oxidation bis unter die Nachweisgrenze zerstört.

 

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