Kopfbild für

Kombinierte Feststoff-Alkalisierung mit Überlagerung von Ammoniak (NH3) und Hydrazin (N2H4)

Ebenfalls gute Betriebsergebnisse sind bei der Anwendung der kombinierten Feststoff-Alkalisierung aus Natronlauge und Trinatriumphosphat zu verzeichnen. Beide Stoffe können gemeinsam in einem Ansetzbehälter und dann mit einer gemeinsamen Dosierpumpe z. B. in die Dampftrommel, deren Zuführungsleitungen, in einen der unteren Seitenwandsammler des Verdampfers oder vor dem ECO dosiert werden.

 

Zur Anhebung des pH-Wertes im Kondensatkreislauf hat sich eine Pufferung des Kondensats mit NH3 bewährt. Bei einer Berohrung des Turbinenkondensators mit Rohren aus Kupfer oder Kupferlegierungen, wie z. B. Messing sind die maximalen NH3-Konzentrationen im Kondensat zu beachten.

 

Hydrazin  wurde in der Vergangenheit in starkem Umfang als Sauerstoffbindemittel eingesetzt. Diese Art der chemischen Sauerstoffbindung kann jedoch wesentlich einfacher und wirtschaftlicher durch eine optimierte thermische Entgasung, wie. z. B. Aufkochen der Speisewasserbehälterfüllung erreicht werden. Hydrazin wird heute als cancerogen eingestuft, kann aber bei Anwendung der entsprechenden Sicherheitsauflagen auch in Deutschland eingesetzt werden. Ausgenommen sind Anlagen in der Lebensmittelindustrie, Pharmazie und Dampf zur Raumklimatisierung.

 

Hydrazin als kleinstes Molekül in der Amin-Kette hat jedoch nachweislich einen positiven Einfluss auf die Magnetit-Schutzschicht-Bildung. Es unterstützt eine feinkörnige, dünne und festhaftende Schutzschichtbildung. Umgekehrt ist bei der Absetzung von Hydrazin eine Veränderung der Schutzschicht beobachtet worden, bei gleichzeitigem Anfall von vagabundierendem Magnetit im Verdampfersystem.

 

LevoxinR ist ein Markenname von Hydrazin. LevoxinR entfaltet bei gleichzeitiger  Verwendung von katalytischen Substanzen seine Wirkung auch schon bei niedrigen Temperaturen. Im Bereich der alternativen Speisewasserchemie werden ebenfalls Amine, Amingemische mit entsprechenden Lösungsvermittlern, etc. eingesetzt. Auch bei diesen Wasserchemikalien ist ein positiver Einfluss auf die Magnetit-Schutzschicht zu verzeichnen. Bei der Verwendung von nicht geeigneten Lösungsvermittlern können jedoch organische Säuren entstehen, die in der Praxis zu einer Vielzahl von Schäden geführt haben.

zum Vortrag