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Grenzschichtvorgänge in Siederohren

Nach theoretischen Betrachtungen liegt in der Grenzschicht zur Rohrwandung aufgrund des höheren Salzgehaltes und Dampfblasenbildung eine lokale Überhitzung des Kesselwassers vor.

 

Die Siedepunktserhöhung ist nach dieser Betrachtung umso größer, je höher der Salzgehalt des Kesselwassers ist. Durch die Auflösung von Salzen wird der Dampfdruck im Kesselwasser gesenkt, so dass für die Verdampfung der Lösung eine höhere Temperatur vorliegen muss. Die Anhäufung von Salzen in der Grenzschicht kann man bei Zustandsänderungen des Dampferzeugers beobachten. D. h. bei Lastzunahme steigt der Salzgehalt in der Grenzschicht und bei Lastabsenkung erniedrigt sich dieser wieder, was sich in einer Konzentrationsänderung des Kesselwassers meßtechnisch bemerkbar macht.

 

Diese Wanderung von Salzen zwischen Grenzschicht und Kesselwasser in Abhängigkeit von der Last wird auch als „hide-out-effect“ bezeichnet. Überlagerte radiale Bewegungen des Kesselwassers aufgrund des Verdampfungsvorganges verstärken den Austausch von Salzen zur Grenzschicht. Es findet somit eine Anreicherung von Salzen in der Grenzschicht in fester Form statt, deren Löslichkeit bei der vorhandenen Temperatur überschritten werden kann.

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