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Mechanische Reinheit des HD-Dampfes

Neue Dampferzeugeranlagen einschließlich der dazugehörigen Rohrleitungen sind im Rahmen der Inbetriebnahme wasser- und  dampfseitig sorgfältig zu reinigen.  Die VGB-Richtlinie R513 „innere Reinigung von Wasserrohr-Dampferzeugeranlagen und Rohrleitungen“  gibt zu allen Reinigungsverfahren, auch zu Detailfragen eine gute Anleitung. Hiernach können Umlauf-Dampferzeuger z. B. wie folgt gereinigt werden:

  • Spülen des Dampferzeugers
  • alkalisches Auskochen
  • Ausblasen

 

In der Praxis hat sich gezeigt, dass auf Grund zunehmender Verschmutzung im Rahmen der Fertigung und Montage mit umfangreichen Ausblasevorgängen zu rechnen ist. Dampferzeuger, insbesondere Abhitzekessel in Mehrdruckbauweise, sind 50-mal und mehr ausgeblasen worden.

 

Einschließlich der erforderlichen Abkühlvorgänge ergeben sich hieraus Zeiten, von mehreren Monaten, die für einen Inbetriebnahmeablauf absolut inakzeptabel sind. Hinzu kommen die hohen Brennstoffkosten, da der Ausblasedampf in der Regel in die Atmosphäre geleitete oder sonst wie verworfen wird. Zu Verkürzung dieser Inbetriebnahmezeiten ist unter anderem das Beizen von Dampferzeugern sinnvoll. Die in dieser Richtlinie präferierte Flusssäurebeizung wird mittlerweile weltweit angewandt.  

 

In der Kombination Beizen/Ausblasen lassen sich in kalkulierbaren Zeiträumen Dampfreinheiten erreichen, die einen Dauerbetrieb gewährleisten. Aber auch nach einer sorgfältigen und sachgerechten Reinigung sind während des Betriebes mechanische Verunreinigungen möglich, die zu einer Beeinträchtigung des Dampfturbinenprozesses führen können.

 

Durch den Trocknungs- und Überhitzungsvorgang des Dampfes in den Tragrohren und der      ersten Überhitzerstufe kommt es zu einer Ablagerung von Kesselwasser-Inhaltsstoffen. Bei Abplatzungen dieser Ablagerungen aufgrund von:

 

·        Überschreitung einer kritischen Schichtstärke

·        Schwingungen und mechanischen Stößen, z. B. beim Russblasen

·        Spannungen zwischen Schicht und Rohr

·        Lastwechsel

·        An- und Abfahrvorgängen, etc.

 

fallen  Feststoffe an, die mit dem Dampf in die Turbine transportiert werden. Diese Kesselwasser-Inhaltsstoffe sind wasserlöslich und lassen sich somit nur über einen kurzzeitigen und sporadischen Anstieg der Leitfähigkeit im Turbinenkondensat erkennen. Zu diesen Stoffen kommen Abplatzungen der Magnetit-Schutzschicht der Rohrinnenseite. Diese Feststoffe werden auf Grund der Dampfgeschwindigkeit und zahlreicher Umlenkungen pulverisiert, sind jedoch u. a. die Ursache für Erosionen und Ablagerungen in den. Dampfturbinen.

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